Donnerstag, 9. Januar 2014

Vorgekocht: Bolognese-Sauce, die Echte!

..das behauptet zumindest das Rezept von sich, welches ich auf Chefkoch aufgelesen habe. Ich hatte nämlich heute ganz spontan beschlossen von nun an öfter mal etwas auf Vorrat vorzukochen und habe sie also um vorgekocht zu haben erst mal nachgekocht *lach*. Sie ist somit nicht in unseren immerhungrigen Mägen sondern schön portioniert im Tiefkühler gelandet. 

Ob sie nun wirklich authentisch ist oder nicht lässt sich drüber streiten, mir ist es wichtiger dass sie schmeckt. Ich habe nämlich noch nie so eine puristische Bolognese-Sauce gekocht. Ich hätte ja alle italienischen Kräuter, die ich in meinem Gewürzschränkchen finden kann reingeschüttet, ebenso den Rotwein - aber hier kommt nichts von dem hinein, es wird sogar mit Weißwein abgelöscht. 

Ich muss zugeben, dass mich das blanke Rezept überhaupt nicht angesprochen hätte, wären da nicht die sich überschlagenden Bewertungen gewesen, die ich alle brav gelesen habe. Also dachte ich mir hunderte von Schlemmermäulern können sich doch nicht irren und wagte das Experiment. ^^

Ich hoffte inständig, dass sie gelingt, denn ich habe ganz schön viel von gemacht, damit ich alles einfrieren kann und in Zukunft, wenn es mal wieder zu spät wird zum Kochen, trotzdem etwas leckeres - vor allem ohne Tütenkram & Co. - schnell auf dem Tisch stehen habe. 
Meine ehrliche Meinung dazu: wir haben sie zwar noch nicht mit Nudeln gegessen, aber zu Testzwecken mehrere Schöpfkellen davon probiert und für lecker befunden. Das Einzige was ich noch als i-Tüpfelchen ändern würde - auch wenn das Original-Rezept ganz ohne auskommt, wäre die Sauce sehr wohl noch mit italienischen Kräutern abzurunden, aber das ist ja absolut Geschmackssache und liegt vielleicht eher daran, dass ich ein Gewürz- und Kräuterjunkie bin. 
Zum Vorkochen allerdings ist dies überhaupt nicht relevant, da das eventuelle Würzen am Besten erst beim erneuten Erwärmen stattfinden sollte, da Gewürze und Kräuter eingefroren eher mit der Zeit ihren Geschmack verlieren. 

Und hier das making of :




Ähh, nein das war nicht das making of sondern der alltägliche Kirmes in meiner Küche..tststs *g*

Aber nun wirklich die Zutaten so ca. für 6 Portionen:

1kg Rinderhackfleisch
3 Stengel Staudensellerie
3 Karotten
3 Knoblauchzehen
2 große Zwiebeln

600gr Tomaten aus der Dose
500ml Milch

125gr. Butter
Öl zum Anbraten
Weißwein zum Ablöschen

Schwarzer Pfeffer
Meersalz
n. B. Brühe


Zugegeben, die Zubereitung geht leider nicht so schnell, wie Ihr es sonst von mir gewohnt seid. Diese Bolognese braucht vor allem Geduld. 

Und so geht's:

Die Karotten, Staudensellerie und die Zwiebel werden fein gewürfelt und in der Butter mit etwas Öl ca. 30 Min. glasig gedünstet. Wichtig ist, daß sie wirklich nur bei schwacher Hitze gedünstet und nicht scharf angebraten wird. Gleichzeitig wird das Hackfleisch in einer anderen Pfanne scharf angebraten, so dass sie schön krümelig braun wird. Das braucht leider etwas Geduld und der Arm kann schon mal bei ermüden :)
Sobald das Hackfleisch fertig ist wird es mit Weißwein abgelöscht. Ich habe die Weinflasche drei mal im Kreis über der Pfanne gedreht (was für eine Mengenangabe *lach*) und finde, dass es gerade so ausreichend war - im Original Rezept stand da nur was von einem Schuss Wein, das wäre mir zu wenig gewesen. Nach dem es etwas vor sich hin geköchelt hat die Milch hinzufügen und nochmal aufkochen. Sobald das Wein-Milch-Gemisch aufkocht die Tomaten hinzufügen (ich habe sie dabei grob gestückelt). Jetzt können die beiden Pfannen vereint werden. Hierzu einfach das Gemüsegemisch zum Hackfleisch hinzufügen oder anders herum, welches Behältnis eben sich besser zum Weiterkochen eignet :)
Nun die in Scheiben geschnittenen Knoblauchzehen hinzufügen und das Ganze abgedeckt auf kleiner Flamme mindestens 2 Std. köcheln lassen. Im Originalrezept steht, dass es eigentlich 5 Std. köcheln sollte, aber Kraft eigener Hosenträger habe ich die 2 Std. für völlig ausreichend erklärt. Wenn während dieser Zeit die Flüssigkeit komplett verdunsten sollte Gemüsebrühe nach Bedarf hinzufügen. Ca. 15 Min vor dem Ende noch mit Salz, Pfeffer und evtl. Gemüsebrühe abschmecken.

Ich habe alle anderen Gewürze, die ich mir persönlich noch dazu vorstellen kann, weggelassen, da ich die Bolognese eingefroren habe. Wer sie sofort geniessen möchte kann ja für sich entscheiden, ob ihm die puristische Version so schmeckt oder sich doch noch über das Kräuterregal schmeisst :)

Dank dieses Rezeptes habe ich auch dazu gelernt, z.B. dass eine echte Bolognese nicht tomatig sein darf, sondern ein sattes orange haben muss. Außerdem habe ich gelernt, dass die berühmte Spaghetti zur Bolognese gar nicht so vorteilhaft sei, da Spaghetti glatte Nudeln darstellen, die die Sauce nicht wirklich aufsaugen können. Tagliatelle oder andere Saucen-aufsaugfähige Nudeln wären also besser geeignet. Und nicht zu vergessen - Bolognese-Sauce muss dickflüssig sein.

Die erste Portion werden wir gleich morgen aufbrauchen, der Rest friert sich grad im Tiefkühler 'nen Ar..Ast ab :)


Puh, jetzt wurde das Ganze länger als ich beabsichtigt hatte.

Viel Spass beim Ausprobieren!

LG,
Sibel