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Mittwoch, 16. März 2016

Zypriotische Frikadellen ~ Kıbrıs Köftesi


Tomaten haben eine eklige Konsistenz, Zucchini geht gar nicht, Auberginen schmecken nicht, Spargel riecht komisch, über Brokkoli brauchen wir uns erst gar nicht zu unterhalten und Pilze wachsen unter Steinen, sowas isst man einfach nicht. Ja und wenn man Salat isst kann man auch gleich Pappe essen und Karotten sind was für Kaninchen. So die Meinung des Herren im Hause jedenfalls, welcher seine Aussagen beim Anblick von Gemüse auch gerne mal sehr erwachsen mit iiihh, bääh, waaah unterstreicht. Gemüse möchte er am Liebsten nicht mal mit einer Kneifzange anfassen. #FleischistmeinGemüse



Tjach, und was macht man wenn der Mann sich wie ein 2 jähriges Kind verhält? Genau, man behandelt ihn auch so. Zumindest was das Essen anbelangt. ^^
Nein, nicht was Ihr jetzt denkt! Ich muss nicht "ohhhh, guck mal ein Vögelchen" ausrufen, damit ich ihm während er abgelenkt nach dem Vögelchen sucht, Gemüse in den Mund stopfen kann. Und nein ich kündige ihm auch den Löffel nicht mit "zummm, zuumm, zuumm, da kommt 'ne Biene angeflogen" an. Zum Glück spuckt er im Gegenzug aber auch weder mich noch die Tapete an, wenn er aus Versehen irgendwas gemüsiges abbekommen hat. Das rechne ich ihm wirklich hoch an.^^

Nein, vielmehr wende ich den Trick "Unleckeres in Leckerem verstecken" an. Funktioniert prima und alle sind glücklich.

Heute habe ich ganz viel Gemüse im Hackfleisch versteckt. Ich musste hierfür das Rezept nicht mal neu erfinden, denn in der Türkei ist das eine allseits beliebte Speise und stammt ursprünglich aus Zypern. Zumindest wird das Gericht in der Türkei zypriotische Frikadellen genannt. Hinein kommen ganz viel fein geraspelte Kartoffeln und Karotten, mediterrane Kräuter und Gewürze und natürlich etwas Hackfleisch. Auch wenn das Raspeln der Kartoffeln seine Zeit in Anspruch nimmt, insbesondere wenn man keine hierfür geeignete Küchenmaschine besitzt, ist es den Aufwand wert. Die Frikadellen werden in heißem Fett frittiert, so werden sie außen knusprig aber innen richtig saftig und aromatisch.

Hier kommt also das Rezept für meine Version von zypriotischen Frikadellen.

Die Zutaten

800 gr. Kartoffeln
200 gr. Karotten
250 gr. Hackfleisch (Rind)
1 Ei (Klasse M)
1 Zwiebel, mittelgroß
Semmelbrösel n. B.
6 Stiele Petersilie
1/2 TL Kreuzkümmel, gemahlen
2 TL Minze, getrocknet
Salz & Pfeffer
Öl zum Frittieren

Die Zubereitung


Kartoffeln schälen und fein raspeln (bitte nicht zu grob raspeln, sonst bleiben sie im Inneren der Frikadelle roh). Die Kartoffelraspeln gut ausdrücken, damit sie später die Masse nicht wässern.
Karotten schälen und ebenfalls raspeln, Zwiebel fein schneiden, Petersilie fein hacken. Alles zusammen in einer geeigneten Schüssel mit den restlichen Zutaten außer dem Öl zu einer einheitlichen Masse kneten. Die Masse sollte nicht zu feucht sein, so dass Ihr Frikadellen daraus formen könnt. Bei Bedarf einfach etwas mehr Semmelbröseln hinzufügen. In der Friteuse oder in einem hohen Topf Öl heiß werden lassen und Frikadellen frittieren bis sie außen schön braun sind. Auf Küchenpapier abtropfen lassen, damit das überschüssige Öl aufgesaugt wird.

Auf Tellern mit Reis oder Salat servieren. 

Tipp

Noch besser schmeckt es wenn man 2 EL Tomatenmark und 100ml Wasser in einem Topf vermengt, sie mit gehackten Kräutern kurz aufkocht und sie über die Frikadellen gibt.

Bleibt mir hungrig!
Eure Sibel



Freitag, 2. Januar 2015

Havuç Köftesi - Karotten-Aprikosen Bratlinge mit Minzjoghurt




Wer gestern hier vorbei geschaut hat, hat sicherlich schon mitbekommen, dass ich momentan ein tolles Kochbuch und zwar das "The taste of Istanbul" verlose. Als ich in den Vorbereitungen steckte eine Rezension für dieses Buch zu schreiben habe ich natürlich auch ein Rezept daraus probiert, welches ich heute mit Euch teilen möchte. Havuç (Hawutsch) Köftesi sind leckere Karotten-Aprikosen Bratlinge, die man mit Zitronenspalten und einem Knoblauch-Minzjoghurt als Dip serviert. Köstlich und auch für die Vegetarier unter uns sicherlich eine willkommene Abwechslung auf dem Teller. Eigentlich hätte das Rezept mit der Rezension zusammen online gehen sollen aber ich habe so einen Laberflash bekommen, dass es einfach zu lang geworden wäre. Ich wollte schließlich nicht einen auf Tolstoi machen und hier Krieg und Frieden neu auflegen.^^

Dafür gibt es jetzt das Rezept. Für 4-6 Portionen braucht Ihr:

8-10 Karotten 

1-2 Knoblauchzehen
1 Bund frische Minze
250gr süzme yoğurt (das ist stichfester türkischer Joghurt, der 10% Fett hat, der griechische geht aber auch)


1/2 Zitrone (den Saft daraus)
2 Scheiben altbackenes Brot ohne die Rinde (hier eignet sich Weißbrot)
4 Frühlingszwiebeln
1 rote Chilischote, frisch
150gr getrocknete Aprikosen
3 EL Pinienkerne
1 Ei


1 TL pul biber 
4 EL frisch gehackter Dill


4 EL frisch gehacktes Basilikum
Salz & schwarzer Pfeffer



Außerdem etwas  Mehl für die Arbeitsfläche und neutrales Öl zum Frittieren. 

Zunächst die Karotten schälen und in ca. Daumenbreite Stücke schneiden und in etwas Wasser dünsten, so dass sie sehr weich werden. Das dauert ca. 20-25 Min. je nachdem wie dick Ihr die Stücke schneidet. In der Zwischenzeit könnt Ihr bereits den Knoblauch-Minzjoghurt zubereiten. Hierfür die Knoblauchzehen schälen und sehr fein hacken.  Minzblätter abzupfen, waschen und ebenfalls klein hacken. Zusammen mit dem Joghurt und dem Zitronensaft verrühren und beiseite stellen. 


Brotkrumen bröseln, Frühlingszwiebeln in feine Scheiben schneiden. Chili entkernen und fein schneiden, ebenso die Aprikosen. Pinienkerne hacken. Karottenstückchen entweder mit dem Kartoffelstampfer oder mit einer Gabel grob zerdrücken und mit den übrigen Zutaten vermengen. Das ganze mit den Gewürzen und dem Ei zu einem Teig verarbeiten. Falls der Teig zu flüssig sein sollte, dann könnt Ihr entweder Semmelbrösel oder etwas Mehl hinzfügen. Es muss kein fester aber formbarer Teig werden. Hände anfeuchten und aus dem Teig Ping Pong Ball große Stückchen nehmen und zu Laibchen formen. Man kann auch einen Eisportionierer zur Hilfe nehmen, um die Bratlinge gleich groß zu bekommen. Die Laibchen in Mehl wälzen. 


Zum Schluss in einer geeigneten Pfanne Öl zum frittieren erhitzen und die Bratlinge von beiden Seiten ca. 8-10 Minuten goldbraun braten. Auf einem Küchentuch abtropfen lassen. 

Die Bratlinge werden heiß serviert. Den Minzjoghurt und die Zitronenspalten nicht vergessen :)


Richtig aromatische Laibchen sind das, unbedingt probieren.


Bleibt mir hungrig!
Eure Sibel