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Montag, 28. November 2016

{ Klassiker } Mercimek Köftesi ~ Rote Linsenfrikadellen

Mögt Ihr auch wie ich rote Linsen? Was heißt hier mögen? Ich liebe sie förmlich. Ihr auch? Dann hätte ich hier mal was für Euch vorbereitet. Ich freue mich schon die ganze Woche auf dieses Post, denn Mercimek Köftesi oder auch hierzulande unter rote Linsenfrikadellen bekannt, sind der Hit auf jedem Buffet. Sie sehen nicht nur hübsch aus, sie sättigen auch unglaublich gut, so dass man eigentlich fast nichts dazu braucht - nicht dass mich das vom Verputzen des restlichen Buffets abhalten würde *hust*, ich meine das natürlich rein theoretisch. ^^





Mercimek Köftesi haben ein köstliches Aroma aufgrund des feinen Kreuzkümmels darin und schmecken zugleich sehr frisch, weil ganz viel Frühlingszwiebeln und Petersilie verarbeitet werden. 



Die Zubereitung braucht zwar etwas Zeit aber dafür sind sie nicht schwer zu machen. Der Zeitaufwand lohnt sich allemal, denn man kann gar nicht aufhören sie zu essen, wenn sie einmal vor einem stehen. Absolutes Suchtpotential. Sagt nicht, ich hätte Euch nicht vorgewarnt. ;)



Bevor ich gleich zum Rezept übergehe noch eine kleine Randnotiz. Achtet beim Kauf von Bulgur, dass es der feine Bulgur ist. Es gibt nämlich auch den normalen Bulgur, der gröber ist aber eher für die Zubereitung als Beilage wie Reis gedacht ist. Er würde bei diesem Rezept gar keine Chance haben weich zu werden, da der Bulgur hier nicht gekocht wird, sondern nur in der Wärme der gekochten Linsen quillt.





Zutaten

200 gr. rote Linsen
600 ml Wasser
250 gr feiner Bulgur (Weizengrütze) 
1 Zwiebel
1 EL Paprikamark
1 EL Tomatenmark

2 Frühlingszwiebeln
1 Bund Petersilie
1 TL Kreuzkümmel
1 TL Pfeffer
Salz


Außerdem

Etwas Öl zum Anbraten
Salatblätter zum Servieren

Zubereitung


Rote Linsen waschen und in einen Kochtopf geben. Wasser hinzufügen und ca. 15 Minuten gar kochen. Den Topf beiseite nehmen und den feinen Bulgur unterrühren. Deckel auflegen und ca. 30 Minuten quellen lassen. In der Zwischenzeit die Zwiebel fein würfeln und in etwas Öl in einer kleinen Pfanne glasig anbraten. Paprika- und Tomatenmark unterrühren und kurz weiter dünsten. Pfanne ebenfalls beiseite stellen und abkühlen lassen. 



Nun die Frühlingszwiebeln in feine Scheiben schneiden. Petersilie waschen, trockenschütteln und klein hacken. Eine saubere Schüssel nehmen, das Linsen-Bulgurgemisch hineingeben. Zwiebeln und übrige Zutaten ebenfalls hinzufügen und zusammen mit den Gewürzen verkneten. Nach Geschmack abschmecken. 


Aus dem Teig Köfte formen und auf Salatblättern servieren. 





Tipp


Wer noch mehr Frische mag kann es noch mit Zitrone verfeinern. Wer es gerne scharf mag kann entweder direkt die scharfe Version des Paprikamarks verwenden oder mit Pul Biber nachwürzen. Paprikamark gibt es beim türkischen Lebensmittelhändler in süßer und in scharfer Version, süß trägt die Aufschrift "tatlı" und scharf trägt die Aufschrift "acılı". Einfach mal das Etikett lesen :)



Dieses Gericht ist auch ein schönes Mitbringsel für jede Party. 



Falls Ihr noch mehr Lust auf rote Linsenrezepte habt, dann schaut doch hier nochmal rein, da hätte ich noch das Rezept für eine köstliche, türkische rote Linsensuppe parat. 



Afiyet olsun :)

Bleibt mir hungrig!
Eure Sibel



Sonntag, 30. Oktober 2016

Pochierte Eier mit Knoblauch-Joghurtsauce und Paprikaschaum

Also mit pochierten Eiern lockt man heutzutage keinen einzigen Blogleser hinterm Ofen vor. Mit pochierten Eiern gewinnt man sicherlich auch keinen Blumentopf. Ein alter Hut. Ein Rezept von gestern. Ich sehe Euch schon gähnen.

Ha! Das dachten sich die lieben Teilnehmer vom diesjährigen Chefkoch Foodcamp in Nürnberg auch, als ich meine Session "türkisches Fingerfood" zum Besten gab. Bis, ja bis ich eben mit der Knoblauch-Joghurtsauce und dem Paprikaschaum um die Ecke kam.

Nein, kein Halloween-Scherz, das ist mein ernst. Ihr habt richtig gehört. Pochierte Eier mit Knoblauch-Joghurtsauce und Paprikaschaum oder auf türkisch Çılbır (ausgesprochen: Tschlbr). Was wie ein Unfall klingt, wurde von vielen Teilnehmern als das Highlight meines Workshops benannt. Ich hielt das Rezept einfach für viel zu banal, um es hier zu posten, aber nachdem es live sooo gut ankam, dachte ich mir, ich mache es doch.

Die Herstellung ist denkbar einfach und das Ergebnis so köstlich. 

Pochierte Eier mit Knoblauch-Joghurt-Sauce und Paprikaschaum


Die Zutaten

4 Eier
1 EL Essig
125 gr. Joghurt (Sahnejoghurt mit 10% Fett)
2 Zehen Knoblauch
Salz & Pfeffer
2 EL Butter
2 TL Paprikapulver

Die Zubereitung

Einen Topf mit 1 Liter Wasser füllen, Essig hinzufügen und zum kochen bringen. Topf vom Herd nehmen. Eier aufschlagen, im Ganzen in den Topf geben, sie ca. 6 Minuten garen. In der Zwischenzeit Knoblauchzehen pressen, in eine Schüssel mit dem Joghurt geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Pochierte Eier aus dem Topf nehmen in einem Glas oder auf einem Teller anrichten. Joghurt-Knoblauch-Sauce drüber geben. In einer kleinen Pfanne Butter zerlaufen lassen, Paprikapulver hinzufügen und in der Butter schwenken, bis es schön aufschäumt. Paprikaschaum über das Gericht träufeln. 



Tipp

Bevor Ihr die Eier in den Topf zum Garen gebt, rührt das Wasser mit einem Kochlöffel oder mit einem Schneebesen in eine Richtung, so dass in der Mitte ein Strudel entsteht und gebt die Eier direkt in den Strudel hinein. Das sorgt dafür, dass das Eiweiß sich schön um das Eigelb legt und die pochierten Eier nicht gar so fransig werden. 

Variationsmöglichkeit

Wer keine Eier mit flüssigem Eigelb mag, der kann die Eier statt sie zu pochieren auch hart kochen und die Knoblauch-Joghurtsauce sowie den Paprikaschaum über in Scheiben geschnittene, gekochte Eier geben. Schmeckt genauso lecker!






Auch wenn die Kombi sehr komisch klingen mag, probiert es unbedingt mal. Ihr werdet es mögen!



Bleibt mir hungrig!
Eure Sibel

Montag, 12. September 2016

{ Klassiker } Bezelye YemeĞi ~ Türkischer Erbseneintopf

Habt Ihr auch ein Herz für ganz einfache Gerichte? Heute gibt es nämlich eins ohne chi chi. Die einfachsten Zutaten in einer noch einfacheren Zubereitung. Echte Hausmannskost mit Lebensmitteln, die man in jedem Haushalt findet. Ich weiß nicht wie es Euch geht, aber ich finde solche Gerichte immer ganz großartig. Und das heutige Rezept passt auch wunderbar in die Saison. Ich habe nämlich im Garten meiner Mama Erbsen geerntet und musste sie unbedingt verarbeiten. Große Erbsenliebe im Hause Insane sag ich Euch. Seitdem ich denken kann, musste ich immer nach Nachschlag fragen, wenn meine Mama Bezelye Yemeği, also türkischen Erbseneintopf gemacht hatte. Und deshalb muss es auch heute sein. Ich weiß nicht, ob ich Euch auch dafür begeistern kann. Es ist sicherlich kein Rezept, dass ungeheuerliche Geschmacksexplosionen verspricht oder Euer Leben verändert, aber manchmal machen eben die kleinen und unscheinbaren Dinge einen am Glücklichsten. 

Deshalb bekommt Ihr das Rezept, ob Ihr nun wollt oder nicht. In meinem Archiv darf es jedenfalls nicht fehlen. :)



























Zutaten

300gr. frische Erbsen
2 große Kartoffeln
2 Karotten
250gr. Hackfleisch
1 große Zwiebel
250ml Gemüsebrühe
1 TL Tomatenmark
1 TL Paprikamark
1 Handvoll Dill, fein gehackt
Salz & Pfeffer
etwas Öl


Zubereitung 

Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden. Karotten und Kartoffeln ebenfalls schälen und in gleichmäßige Würfel schneiden. In einen Kochtopf etwas Öl hineingeben und Zwiebeln darin glasig dünsten. Hackfleisch hinzugeben und krümelig anbraten, Tomaten- und Paprikamark hinzufügen und kurz mit anrösten. Zuletzt die Gemüsewürfel dazugeben und eine Minute mit andünsten. Mit Gemüsebrühe ablöschen und soviel Wasser hinzugeben, so dass das Gemüse zwei Fingerbreit bedeckt ist. Erbsen und Salz hinzufügen. Den Eintopf zum Kochen bringen, dann Hitze herunterschalten und mit halb offenem Deckel leicht köcheln lassen bis das Gemüse gar ist. Zuletzt den fein gehackten Dill unterheben und nochmals mit Salz & Pfeffer abschmecken. 




Ich habe diesmal den Dill weg gelassen, da ich keinen zuhause hatte und das Gericht spontan gekocht habe. Aber im Original gehört es dazu. 

Variationsmöglichkeiten

Grundsätzlich könnt Ihr natürlich Hackfleisch weg lassen, wenn Ihr kein Fleisch mögt oder statt Hackfleisch kann man wunderbar auch gewürfelte Hänchenbrust oder jede andere Fleischsorte verwenden. 




Ich hoffe Euch hat das Rezept gefallen. Wenn Ihr mehr solcher einfachen Gerichte sehen wollt, lasst es mich gerne wissen.


Bleibt mir hungrig!
Eure Sibel

{ Mezze } Kabak salatası ~ Zucchini Salat mit Walnüssen in Joghurt-Knoblauchsauce

Also wenn wir mal kein Gebäck in Zuckersirup ertränken, dann ertränken wir eben allerlei Gemüse in Joghurt-Knoblauchsauce.^^

Wird das langweilig? Nie im Leben! Es schmeckt trotzdem jedesmal anders und ist alles andere als einseitig. Heute gesellen sich Zucchini und klein gehackte Walnüsse dazu. Dieses Duo ist nicht nur lecker sondern obendrein gesund und die dazu gehörige Knoblauch-Joghurtsauce hält nicht nur Vampire fern :)
Ich könnte mich jedesmal reinlegen, so köstlich ist das. 




Die Zucchini ist aus Mamas Garten frisch geerntet und ich konnte es nicht abwarten und musste sie sofort verarbeiten. Ich lieeeebe Sommergemüse. Zuerst wollte ich gefüllte Zucchini machen, aber dann war mir doch nach etwas Leichterem und so gibt es die gefüllten Zucchini einen anderen Mal. Und da heute Abend auch das Deutschland Spiel ist, passt es auch super als Dip zu getoastetem Brot oder Fladenbrot. Kabak salatası ist aber nicht nur als Dip lecker sondern macht sich auch als Mezze und Beilage zum Gegrilltem sehr schön. Die Walnüsse darin geben dem Ganzen noch eine schöne Textur. Ich könnte ihn ja auch nur pur löffeln. ^^

Zutaten

2 Zucchini (ich hab nur eine verwendet, weil meine riesig war)
5 EL Süzme Yoğurt (Sahnejoghurt mit 10% Fett)
100g Walnüsse + Deko
2 Knoblauchzehen
1/2 Bund Dill
Salz
Öl


Zubereitung

Zunächst die Zucchini putzen, dann mit der Reibe raspeln. In einer Pfanne etwas Öl erhitzen und Zucchini darin andünsten. Solange andünsten bis das ausgetretene Wasser wieder verdunstet ist, aber nicht bräunen. Beiseite stellen und abkühlen lassen. Währenddessen in einer separaten Schüssel Joghurt mit gepresstem Knoblauch und Salz gut vermengen. Ein paar Walnüsse für die Deko beiseite legen, den Rest in einen Mörser geben und fein mörsern und in den Joghurt geben. Gedünstete Zucchini ebenfalls in den Knoblauch-Joghurt geben. Dill fein hacken und hinzufügen. Alles gut miteinander vermengen. In eine Servierschüssel geben, mit Öl beträufeln und Walnüssen dekorieren. 




Ihr seht, geht kinderleicht und ist im Handumdrehen gemacht. Das mag ich an diesen Rezepten am meisten. Es geht so schnell, dass man auch bei spontanen Einladungen nicht mit leeren Händen dastehen muss und ein tolles Mitbringsel zum schnabulieren hat. 

So und jetzt schön die Däumchen drücken für das Halbfinale. ;)


Bleibt mir hungrig!
Eure Sibel


Donnerstag, 30. Juni 2016

{ Know How } Sucuk ~ türkische Knoblauchwurst

Heute möchte ich Euch unter der Kategorie "Know How" gerne etwas zu Sucuk erzählen. Unlängst hatte ich unter der selben Rubrik etwas über den türkischen Mokka geschrieben und der Beitrag kam sehr gut an. Vielleicht interessiert es Euch ja, dass ich die Kategorie ausbaue und Euch ab und zu was über typisch türkische Lebensmittel schreibe. Am Ende bekommen wir vielleicht ein schönes Glossar über türkische Zutaten und Lebensmittel zusammen. Lasst es mich wissen, wenn Ihr mehr davon wollt. Aber nun zurück zum Thema :)




Was ist Sucuk? 

Sucuk ist eine würzige, rohe Knoblauchwurst. Sie wird meistens aus Rindfleisch hergestellt. Aus Kalbfleisch gilt sie als besonders delikat. Allerdings gibt es auch Sucuk mit Lammfleisch, um den Konsum auch für jeden erschwinglich zu machen. In der Türkei wird Lammfleisch im Gegensatz zu Deutschland ja viel konsumiert und ist somit preislich auch günstiger. In der Modernen Küche sind auch die Türken sehr experimentell geworden und so gibt es auch mittlerweile innovative Sucuk-Produkte aus Ziegen- oder Büffelfleisch.

Die Knoblauchwurst wird nicht nur in der Türkei gerne verspeist, verbreitet ist sie auch in Armenien auf dem Balkan und in vielen arabischen Ländern.

Sucuk gibt es in verschiedenen Formen und mit diversen Gewürzmischungen, je nachdem aus welchem Land oder Region sie stammt. Typisch sind aber Gewürze wie Knoblauch, Kreuzkümmel, Paprikapulver Piment und Pfeffer - sowie türkisches Chili für die scharfen Varianten.

Die gängigsten und beliebtesten Versionen in der Türkei sind:

Kangalsucuk ~ wird wie ein Kringel geformt und ohne Schärfe zubereitet
Parmaksucuk ~ zwei fingerlange, gerade Wurststücke, die nebeneinander zusammengebunden sind und meist mit einer sehr scharfen Gewürzmischung zubereitet werden.

Viele Städte in der Türkei haben natürlich auch nochmal ihre eigenen, lokalen Versionen, sie alle aufzuzählen würde hier den Rahmen sprengen. Hervorzuheben wäre hier die Stadt Kayseri, die sich da einen Namen gemacht hat. 





Für was wird Sucuk in der türkischen Küche verwendet ?

Die Knoblauchwurst wird sehr vielseitig eingesetzt. Man kann Sucuk zwar auch roh verzehren, allerdings finde ich sie dann zu mächtig und sie kann einem so schnell im Magen liegen, obwohl das als Mezze bei den Bulgaren sehr wohl üblich ist und Sucuk roh zum Anis-Schnaps dazu gereicht wird. Aber wer den Anis-Schnaps kennt, weiß dass der rohe Sucuk in dem Fall das kleinere Übel ist. Das nur so am Rande.^^

Wenn Sucuk angebraten wird lässt sie viel von ihrem Fett in der Pfanne, deshalb ist keine Zugabe von Öl nötig. Außerdem kommen angebraten die Gewürze einfach geschmacklich viel besser zur Geltung.

In der Türkei isst man Sucuk sehr gerne zum Frühstück, ob solo zum Fladenbrot oder zum Rührei. Gegrillt kommt sie in Sandwiches oder Toasts. Man kann aber auch die Salami auf der Pizza mit Sucuk ersetzen oder als Fleischeinlage sie in Eintöpfe geben. Sucuk wird zudem sehr gerne als Füllung für sehr viele Teig-Gerichte verwendet.

Tradition hin oder her, Sucuk kann aber natürlich auch mit den heutigen Trends hervorragend mithalten. Wie wäre es mit Orhans Sucuk Burger? Orhan von Koch dich türkisch hat das meiner Meinung nach Klasse umgesetzt und eine gelungene türkische Antwort auf die Burger-Bewegung gegeben. :)

Wo kann man Sucuk kaufen?

In jedem türkischen Tante-Emma-Laden um die Ecke und natürlich in türkischen Supermärkten, da gäbe es auch vermutlich mehr Auswahl. Ich habe sogar neulich im Rewe Sucuk im Kühlregal gefunden.

Falls Ihr aber keinen türkischen Supermarkt in der Nähe habt, kann man Sucuk natürlich auch online bei Amazon bestellen. Die Packungsgrößen sollten einen nicht abschrecken, man kann Sucuk wunderbar einfrieren. 

Kangal Sucuk, mild (Amazon Partnerlink)



Parmak Sucuk, extra-scharf (Amazon Partnerlink)






Kann man Sucuk auch selber herstellen?


Ich sag es mal so: wenn man sich traut auf jeden Fall :)
Man darf natürlich nicht vergessen, dass es sich um rohes Hackfleisch handelt welches im Rinderdarm luftgetrocknet wird. Somit muss unbedingt auf die Hygiene beim Arbeiten geachtet werden. Ich persönlich habe noch keinen eigenen Versuch gestartet. Ich opfere mich aber sehr gerne für Euch auf und versuch es mal demnächst. Wenn es klappt, teile ich das Rezept auch hier sehr gerne, wenn nicht dürfte es hier ziemlich still werden. Ihr wisst Bescheid ;)
Hier findet Ihr ein Rezept für hausgemachte Sucuk von der lieben Aynur.


So, ich hoffe Euch hat der Beitrag gefallen. Interessiert Euch die Kategorie Know-How? Wollt Ihr noch mehr Beiträge über typisch türkische Lebensmittel lesen? Ich würde mich über ein Feedback sehr freuen.




Bleibt mir neugierig!

Eure Sibel








Dienstag, 28. Juni 2016

{ Klassiker } Karnabahar Kızartması ~ Gebackener Blumenkohl mit Joghurt-Knoblauchsauce

Als mich Sarah vom Knusperstübchen gefragt hat, ob ich auch dieses Jahr mich mit ihr und vielen anderen Bloggern auf eine kulinarische Entdeckungsreise begeben möchte, war ich sofort Feuer und Flamme, musste allerdings dann mangels Zeit absagen und bin jetzt froh, dass ich doch wieder auf's Boot springen konnte und doch noch einen Beitrag beisteuern kann, denn das letzte Mal hat es soviel Spaß gemacht! Ihr erinnert Euch? Damals habe ich Euch nach Cuba entführt mit diesem köstlichen kubanischem Maisgrieß-Dessert mit Frischkäse

Dieses Jahr verführe ich Euch in welches Land? Na? Na klar, in die Türkei! Was für eine Überraschung. Ha Ha! ^^




Diesen Monat hat die Blumenkohl-Saison angefangen und auch in der türkischen Küche liebt man Karnabahar, so heißt er auf türkisch. Da ich eigentlich die türkische Sprache nie offiziell gelernt habe, sondern eben viel nur von Hörensagen und vom Elternhaus mitgenommen habe, dachte ich lange Zeit er hieße Karnıbahar was übersetzt "Der Bauch voll Frühling" bedeuten würde. Das machte soviel Sinn und hat mir soooo gut gefallen, dass ich regelrecht enttäuscht war, dass er gar nicht so heißt. ^^

Nun ja, schmecken tut er trotzdem und am Besten als Karnabahar Kızartması oder eben als gebackener Blumenkohl mit Joghurt-Knoblauchsauce. Er wird zuerst in Salzwasser gar gekocht,  in Mehl gewälzt, dann in geschlagenem Ei gebadet und zuletzt in heißem Öl ausgebacken. Als i-Tüpfelchen kommt dann Joghurt-Knoblauchsauce darüber und in Butter geschwenktes türkisches Chilipulver. Und tataaaaaaaa schon habt Ihr ein köstliches, sommerliches Gericht, das obendrein vegetarisch ist. Und trotzdessen, dass er in Öl ausgebacken wird, beschwert er nicht den Magen. 

Den Mann muss ich noch überzeugen. Blumenkohl ist nicht so sein Fall, egal wie zubereitet. Ich bedauere das aber nicht so sehr, bleibt eben mehr für mich übrig. ^^


Muss ich Euch auch erst überzeugen oder gehen wir gleich zum Rezept über? :)






Zutaten


1 Blumenkohl
3 Eier
Mehl zum Bestäuben
Öl zum Braten
Salzwasser


Außerdem

200gr Naturjoghurt
1 Knoblauchzehe
1 EL Butter
2 TL Pul Biber
Salz


Zubereitung



Blumenkohl putzen und in kleine Röschen teilen. In einem geeigneten Kochtopf Salzwasser zum sprudeln bringen und Blumenkohlröschen darin gar kochen. Abgießen und abkühlen lassen. 

In einer Schüssel Eier schaumig schlagen. Öl in einem zum Frittieren geeigneten Topf erhitzen. Blumenkohlröschen zuerst in Mehl wälzen, dann in geschlagenem Ei wenden und im heißen Öl ausbacken. Auf einem Küchentuch abtropfen lassen. In der Zwischenzeit Joghurt in eine Schüssel geben, Knoblauch hineinpressen und mit Salz abschmecken. In einem kleinen Topf Butter zerlassen und Pul Biber darin schwenken. 



Gebackenen Blumenkohl auf einem Teller anrichten. Joghurt-Knoblauchsauce darüber geben und mit Pulbiber-Butter beträufeln.






Wenn Ihr Lust habt all die tollen Beitrage rund um die Welt zu entdecken, dann klickt doch auf diesen Link, da findet Ihr alle bisherigen kulinarischen Reisen rund um die Welt. Letzter Stop vor mir war Japan, da hat die liebe Isabella von Lebkuchennest ein tolles Rezept für Nikuman mitgebracht. Und als nächstes kommt die liebe Miho von herzelieb dran. Wohin es geht wird noch nicht verraten, da müsst Ihr schon selber mal gucken gehen :)





Seit gespannt was noch alles folgt und vor allem bleibt mir hungrig!



Liebe Grüße,

Eure Sibel

Mittwoch, 22. Juni 2016

{ Klassiker } Cacık ~ Türkisches Tzaziki

In der türkischen Küche kennt man verschiedene Versionen vom Cacık. Abhängig davon zu welchem Gericht er gereicht wird, kann man ihn wunderbar anpassen. Die Zutaten bleiben die selben, lediglich die Konsistenz wird mit Beimengen von kaltem Wasser verändert. 

Bei "Kuru Cacık" (kuru = türkisches Wort für trocken) handelt es sich um die türkische Version des Tzazikis, welches Ihr schon von unseren griechischen Nachbarn kennt. Ähnlich wie bei den Griechen wird auch bei den Türken Cacık zu Grillgerichten als Dip gereicht und eben ohne Wasser zubereitet. Die mit wenig Wasser angerührte Form wird als Sauce zu Salaten, zu Lahmacun oder Döner verwendet und die mit etwas mehr Wasser zubereitete Version wird in separaten Schüsseln auch zu Ofen- und Reisgerichten zum Löffeln dazu gereicht. 



Bei uns Zuhause gab es eher die Schüssel zum Löffeln. Deshalb stelle ich Euch auch die Version vor. Gurke und Dill schmecken in der Kombination ja nicht nur in der türkischen Küche extrem lecker und sind längst als das Dreamteam in vielen Küchen bekannt. Und wenn sich da noch Joghurt und ein Hauch Knoblauch sowie etwas Minze dazugesellen ist der Traum perfekt. 

Man kann Cacık sich auch ganz wunderbar an heißen Tagen wie eine Kaltschale als Vorspeise oder zur Erfrischung zwischendurch gönnen. Probiert es aus, Ihr werdet es lieben.


Zutaten


1 Gurke (oder zwei kleine Gurken)
7 EL Süzme Yoğurt (stichfester Sahnejoghurt mit 10% Fett)
1 Glas kaltes Wasser (200 ml Vol.)
2 Knoblauchzehen
1 Handvoll Dill, fein gehackt
1/2 TL getrocknete Minze
Salz
Olivenöl



Zubereitung

Gurken waschen, schälen und mit der Reibe raspeln. Joghurt in eine Schüssel geben, Knoblauchzehen und Salz hinzufügen und zu einer cremigen Masse verrühren. Die geraspelte Gurken, Dill sowie Minze dazugeben und gut vermengen. Während des Rührens kaltes Wasser Schluckweise dazugeben, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. In Servierschalen verteilen und kalt stellen. Vor dem servieren Olivenöl darüber träufeln und mit Dill oder Minze garnieren. 




In welcher Form würdet Ihr ihn mal probieren? Ich bin gespannt auf Eure Kommentare. 


Afiyet olsun :)



Bleibt mir hungrig!
Eure Sibel



Dienstag, 21. Juni 2016

{ Klassiker } Türkischer Bohnensalat ~ Piyaz

Heute habe ich für Euch einen echten Klassiker der türkischen Küche. Ein Gericht, das sowohl als Mezze durchgeht als auch als Beilage zu gegrilltem Fleisch hervorragend passt. Wenn es bei uns zu Hause ein Buffet gab, dann gab es keins ohne Piyaz. So richtig besonders macht ihn der Sumak - oder hierzulande auch als Sumach bekannt. Der säuerliche Geschmack von Sumak passt wunderbar zu dem Rest der Zutaten. Historisch betrachtet kommt das Gericht wohl aus der persischen Küche, auch wenn schon meine Urgroßmütter Piyaz zubereitet haben und er aus der türkischen Küche gar nicht mehr wegzudenken ist. Geographische Nachbarn prägen eben auch kulinarisch und das ist auch gut so. In den arabischen Ländern kennt man Piyaz auch, allerdings komplett ohne Bohnen, dort versteht man unter Piyaz nur eine Art Beilage aus Zwiebeln, Sumak und Petersilie, welche zum Fleisch gereicht wird. Es lebe die Vielfalt! :)




Ich liebe diesen sommerlichen, frischen Salat mit unglaublichem Aroma. Je länger er zieht, desto besser wird er. Und das Schönste, er ist wirklich sehr schnell und unkompliziert zubereitet, wenn man die Bohnen schon im Voraus weich kocht. Natürlich könnt Ihr aber auch bereits gegarte Bohnen nehmen, dann geht es wirklich blitzschnell. Ich persönlich nehme gerne die großen Bohnen, auch wenn traditionell die kleinen, weißen Bohnen verwendet werden. Ich finde die großen einfach hübscher :)







Zutaten


1 Dose Weiße Riesenbohnen (240g Abtropfgewicht)
1 rote Zwiebel

1 Tomate
1/2 Bund Petersilie
1 TL Sumak
2 EL Apfelessig

2 EL Öl

1 TL Zucker

1 TL Salz


Zubereitung

Falls Ihr getrocknete Bohnen nehmt, dann über Nacht einweichen. Am nächsten Morgen im frischen Wasser gar kochen. 


Bohnen gut abtropfen lassen. In eine Schüssel geben. Tomaten waschen und in kleine Würfel schneiden. Zwiebeln in feine Streifen schneiden. Petersilie fein hacken. Alles in die Schüssel zu den Bohnen geben. Sumak drüber streuen. In einem Glas Essig, Öl, Salz und Zucker verrühren bis alles homogen ist und ebenfalls in die Schüssel geben. Alles schön vermengen und eine halbe Stunde ziehen lassen. Evlt. nochmal abschmecken.








Tipps


In einigen Regionen der Türkei fügen sie auch noch Tahin (Sesampaste) in die Sauce. Das ist nicht so meins, zumindest nicht in diesem Gericht, denn ich finde die Sesampaste passt zu der Frische des Salates nicht so sehr. Aber das ist absolute Geschmackssache und darf von experimentierfreudigen gerne ausprobiert werden. Ich wollte es nur als eine Anregung und Variationsmöglichkeit gesagt haben. :)



Desweiteren gibt es auch Leute, die keinen Essig im Salat mögen. Den Essig kann man durchaus auch durch Zitrone ersetzen, wenn man das möchte. Im Original geht es aber mit Essig :)



Letztendlich gilt: es ist erlaubt was schmeckt. Also ruhig Mut beim Probieren!

Ich hoffe Euch hat das Rezept gefallen und ich konnte Euch mal eine Idee zur Abwechslung auf dem Teller mitgeben.

Afiyet olsun!

Bleibt mir hungrig :)
Eure Sibel






Montag, 20. Juni 2016

{ Klassiker } Türkische Zitronenlimonade ~ Ev Yapımı Limonata

Als Kind war ich ja oft in der Türkei, eigentlich jedes Jahr wenn Schulferien waren. Ich hatte mich immer darauf gefreut, meine Freunde und Familie zu besuchen. Das war so aufregend in Basaren rumzulaufen, ganz viele Menschen und ganz viele tolle Sachen zu sehen, die man sonst nicht zu sehen bekam. Und über den Geruch, die wegen den ganzen Gewürzen in der Luft lag, möchte ich gar nicht sprechen, sonst krieg ich noch Heimweh. 





Aber, diese Basar Besuche waren auch immer anstrengend. Meine Mutter - ihres Zeichens Shopping Queen, war und ist die beste Feilscherin des Universums und lies echt keinen Laden im Grand Bazaar in Istanbul aus. Ich fand das sehr peinlich, man bezahlt doch das was drauf steht und feilscht doch nicht rum, dachte ich mir. Ich glaubte in meiner kindlichen Naivität, dass die Händler da eh alle arm sind und dann kommt Muddi und drückt den Preis auch noch, was sollen die armen Leute denn noch essen? Ich war so sehr beschämt, dass ich immer ein "das-sieht-nur-so-aus-als-ob-ich-ihre-Tochter-wäre-aber-ich-stehe-nur-zufällig-hier-und-halte-ihre-Hand-Gesicht" gegenüber dem Verkäufer aufsetzte. Gefolgt von dem Gesicht "ich-weiß-sie-ist-mies-ich-hätte-Dir-den-doppelten-Preis-bezahlt-ich-schwör". Und das in jedem Geschäft. Meinen Gesichtskirmes müssen alle Verkäufer auch bemerkt und verstanden haben, denn sie waren dann immer sehr nett zu mir und ich bekam immer diese eiskalte, leckere Zitronenlimonade als Belohnung angeboten. 






Heute bin ich natürlich etwas ernüchtert, nachdem ich die Wahrheit kenne. Die Händler sind gar nicht arm, Feilschen gehört zum guten Ton und man gilt als dumm, wenn man es nicht tut. Mama ist ein Held. Und dass ich Limonade in jedem Laden angeboten bekam, war auch nur der Gastfreundschaft zu verschulden und nicht etwa, weil sie bereits damals wussten, dass ich als Kind schon voll toll war. Tzääh! Banausen! 



Aber eins hat sich trotz Ernüchterung nicht geändert, die Zitronenlimonade schmeckt nämlich heute noch sehr lecker und erfrischend! Und da ich die Hoffnung an einen heißen Sommer noch nicht aufgegeben habe, bekommt Ihr heute auch das Rezept dazu. 






Zutaten



3 unbehandelte Zitronen

7 EL Zucker
500 ml Wasser, kochend
500 ml Wasser, kalt
Eiswürfel 
Frische Minze und  Zitronenscheiben zur Deko



Zubereitung



Eine Zitrone halbieren und jede Hälfte nochmal vierteln. In eine Schüssel geben, von den übrigen 2 Zitronen die Schale in Zesten abziehen, dabei darauf achten, dass man nicht den weißen Teil der Schale mit erwischt. Die Zesten ebenfalls in die Schüssel geben, Zucker darüber geben und mit 500ml heißem Wasser übergießen. Etwas umrühren bis der Zucker sich aufgelöst hat, dann eine Stunde beiseite stellen und das Ganze ziehen lassen. Danach den Schüsselinhalt am Besten mit Hilfe eines Mulltuches abseihen. Kaltes Wasser und den Saft der übrigen zwei Zitronen hinzugeben und umrühren. Mit Eiswürfeln, Zitronenscheiben und frischer Minze servieren.



Der Geschmack kann natürlich sowohl in der Süße als auch in der Säure angepasst werden. In der Türkei trinkt und isst man gerne süß, vielleicht für den europäischen Geschmack zu süß. Aber es ist eben Limonade, ne? :) Wer also auf die Linie achten möchte, der nimmt weniger Zucker, wer es noch zitroniger haben möchte, gibt einfach mehr Zitronensaft hinzu. So einfach :)




Dann wünsche ich Euch noch einen schönen Start in die Woche!
Afiyet olsun!

Bleibt mir durstig,
Eure Sibel







Freitag, 17. Juni 2016

{ Mezze } Gedünsteter Karottensalat in Knoblauch-Joghurt-Sauce ~ Havuç Salatası

Die zwei unverzichtbaren Zutaten der türkischen Küche sind wohl Joghurt und Knoblauch. So sind sie auch in diesem Rezept wieder die Protagonisten. Aber den Hauptdarsteller spielt diesmal die Karotte! Der gedünstete Karottensalat gehört zur Kategorie Mezze und kann sowohl lauwarm als auch kalt verköstigt werden. Am Besten schmeckt Havuç Salatası aber, wenn er gut durchgezogen ist, somit bevorzuge ich ihn kalt.




Am nächsten Tag sollte man nicht unbedingt einen wichtigen Termin haben, die Knoblauchfahne ist nämlich nicht zu übertünchen, egal was man tut - versucht es erst gar nicht. Das ist ein Rezept das man entweder ohne Reue genießt oder es gänzlich sein lässt. Alles andere dazwischen macht einfach keinen Spaß. :)

Wie bei fast allen Mezze Rezepten besticht auch dieses mit seiner super einfachen Rezeptur. Mehr Geschmack mit so wenig Handgriffen geht eigentlich gar nicht. Die Tatsache, dass fast alle Zutaten gedünstet werden, verleiht dem Ganzen ein intensiveres Aroma und die Zugabe von Süzme Yoğurt tut sein übriges als Geschmacksträger aufgrund seines hohen Fettgehaltes.

Na? Ist der Mund schon wässrig? Dann rück ich doch glatt mal mit dem Rezept raus.^^

Zutaten

2 Karotten
1 Zwiebel
3 Knoblauchzehen
8 EL Süzme Yoğurt (Sahnejoghurt mit 10% Fett)
Salz
Öl
Petersilie und Oliven als Deko



Zubereitung

Karotten waschen, schälen und raspeln. Zwiebeln fein würfeln. Etwas Öl in eine beschichtete Pfanne geben und sowohl Karotten als auch Zwiebeln hineingeben und glassig dünsten, aber nicht bräunen. Knoblauchzehen dazupressen, kurz mitdünsten und die Pfanne zum Abkühlen vom Herd nehmen. In einer Schüssel Süzme Yoğurt mit Salz gut vermengen und cremig rühren. Den Pfanneninhalt hinzugeben, gut vermischen und glatt streichen. Mit Petersilie und schwarzen Oliven garnieren. Zu Baguette, Weißbrot oder Fladenbrot servieren. 




Wie Ihr seht ist das Rezept wirklich kinderleicht und wie jede andere Mezze auch ein tolles Mitbingsel zu allen erdenklichen Parties, insbesondere zur Grillzeit. 

Ich hoffe Euch gefällt meine kleine Mezze-Reihe. Ich werde fleißig noch weitere Rezepte unter diesem Topic posten, da sie einfach herrlich zur Saison passen. Der Sommer und die unzähligen Grillparties stehen uns hoffentlich noch bevor. 

Afiyet olsun!


Bleibt mir hungrig,
Eure Sibel