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Samstag, 6. Januar 2018

Hackbällchen in Champignon-Rahmsauce


Langsam wird es zu einem Running Gag, dass ich jedesmal nach all den langen Pausen, die ich in 2017 hatte, ankündige, dass ich wieder da wäre und es gäbe wieder regelmäßig Rezepte. Nun ja, ich bin wieder da.^^  Diesmal hoffe ich, dass 2018 mir gnädiger gestimmt ist und ich all die großen Pläne, die ich mit diesem Blog mir vorgenommen habe auch umsetzen kann. Ich danke Euch allen, die noch als Leser geblieben sind und wünsch Euch allen ein wundervolles 2018. 

Ich habe Euch heute ein Rezept aus der Kategorie Comfort Food mitgebracht, auch wenn ich nach der Völlerei der letzten Wochen wahrscheinlich besser beraten wäre irgendwas mit Detox zu tun, aber Ihr kennt mich ja. Ich füttere lieber meine Seele mit all ihren Gelüsten, als meinen Körper mit nützlichen Nährstoffen und Vitaminen. Vernunft war nie meine Stärke.^^ 

Diese leckeren Hackbällchen in Champignon-Rahmsauce sind sowas von was für die Seele, gerade in der kalten Jahreszeit, wo keiner freiwillig vor die Tür will und alles grau in grau ist. Zudem ist das Gericht ruck-zuck gemacht und man hat mit wenigen Handgriffen ein herzhaft-leckeres Wohlfühlessen auf dem Tisch.



Die Zutaten

500 g Hackfleisch
1/2 Brötchen vom Vortag
300 g braune Champignons
1 Ei
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 EL Worchester-Sauce
1 TL Kräuter der Provence
2 EL Mehl
125 g Saure Sahne
200 ml Milch
200 ml Brühe
Salz & Pfeffer
Schnittlauch (optional)




Die Zubereitung

Brötchen einweichen und gut ausdrücken. Zwiebeln kleinschneiden. Champignons in Scheiben schneiden. In einer Schüssel Hackfleisch, das eingeweichte Brötchen, die Hälfte der Zwiebeln und das Ei gut vermengen. Knoblauchzehen in die Hackmasse pressen, mit Worchester Sauce, Kräuter der Provence, Salz und Pfeffer würzen und nochmal gut vermischen. Aus der Masse Walnussgroße Hackbällchen formen. 

In einer Pfanne etwas Öl erhitzen. Hackbällchen von allen Seiten scharf anbraten und beiseite stellen.
Sie müssen nicht durch sein, nur bräunen, da sie später in der Sauce zu Ende gegart werden. Danach im Bratensatz die restlichen Zwiebeln und Champignons dünsten. Bevor ich mit dem nächsten Schritt weitergemacht habe, nahm ich ein paar Champignon Scheiben nach dem Dünsten aus der Pfanne, weil die Sauce noch püriert wird, ich aber gerne auch noch ganze Scheiben in der Sauce haben wollte, weil es einfach hübscher aussieht. Müsst Ihr aber nicht, das ist nur optional. 

Als nächstes Mehl in die Pfanne geben und ca. 1 Minute anbräunen. Mit Brühe und Milch ablöschen und beim Rühren den Bodensatz gut ablösen, das gibt später einen besseren Geschmack. Das Ganze einmal kurz aufkochen lassen und von der Sauce etwas in die Saure Sahne geben, um die Temperatur anzupassen. Dann die Saure Sahne ebenfalls in die Pfanne geben und nochmal kurz aufkochen lassen. Mit einem Stabmixer vorsichtig die Sauce pürieren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Hackbällchen wieder in die Sauce geben und ca. 25-30 Minuten köcheln lassen. Falls Ihr wie ich ein paar Champignon-Scheiben zur Deko beiseite gelegt habt, dann diese die letzten 10 Minuten noch hinzufügen. 



Hackbällchen in Champignon-Rahmsauce mit der Beilage Eurer Wahl anrichten (ich habe Kartoffelstampf dazu gemacht) und zuletzt mit gehacktem Schnittlauch bestreuen.

Bleibt mir hungrig,
Eure Sibel


Donnerstag, 16. Juni 2016

{ Türkische Klassiker } Nudeln mit Hackfleisch-Joghurt-Sauce ~ Kıymalı YoĞurtlu Makarna

Als meine Mutter mir Nudeln mit Hackfleisch-Joghurt-Sauce zum ersten Mal vor die Nase setzte, war ich noch recht klein und recht verdutzt über den Anblick auf meinem Teller. Wie jedes Kind liebte ich Spaghetti Bolognese und meine "Bolognese" auf dem Teller sah diesmal etwas blass aus. War sie krank? Wie zum Teufel konnte die Farbe aus der Sauce verschwinden? Konnte etwa meine Mama Farben aus Saucen wegzaubern? Bevor ich noch in meiner kindlichen Welt meine fantastischen Theorien weiter ergründen konnte, entriss mich meine Mama aus meiner Traumwelt mit der Frage, ob ich noch mehr Joghurt dazu haben wollte. Mehr Joghurt? Da war Joghurt drin??? Ich weiß gar nicht, ob in dem Moment mein Entsetzen oder meine Enttäuschung größer war. Entsetzen darüber, dass Joghurt im warmen Essen drin ist, worauf ich gar nicht klar kam und Enttäuschung darüber, dass die Erklärung, warum meine Bolognese weiß ist, so banal war. Meine Mutter konnte gar nicht zaubern. :(




Heute weiß ich, dass sie es doch kann! Sie kann nämlich zu jederzeit mit allen Zutaten, die sie grad zuhause hat was Leckeres auf den Tisch zaubern. Mama ist halt die Beste! Und ich lernte das Joghurt in warmen Speisen sehr wohl schmeckt. Wer da also Bedenken hat, darf sie ruhig ablegen und das mal ausprobieren. Kıymalı Yoğurtlu Makarna und ich sind heute nämlich Best Friends geworden und dazu hat es nicht mal einen Zauberstab gebraucht.

Wollt Ihr Euch und Eure Lieben mit diesem Gericht auch verzaubern lassen? Dann verrate ich Euch doch gleichmal das Rezept. 





Zutaten

Nudeln (nach Bedarf)
250 gr. Hackfleisch vom Rind
7 EL Süzme Yoğurt (Sahnejoghurt 10% Fett)
1 Zwiebel 
2 Knoblauchzehen
1 EL Paprikamark
1 TL Paprikapulver
1 Prise Zimt
Salz & Pfeffer



Zubereitung

Nudeln nach Packungsanweisung in Salzwasser kochen, abschrecken und abtropfen lassen. Währenddessen Knobauchzehen pressen und zusammen mit dem Süzme Yoğurt in einer Schüssel verrühren, mit Salz abschmecken. Beiseite stellen. Zwiebeln fein würfeln und zusammen mit dem Hackfleisch in einer Pfanne in etwas Öl anbraten. Paprikamark und Paprikapulver hinzugeben und etwas mit anbraten. Mit Zimt, Salz & Pfeffer abschmecken. In einem großen Topf Butter schmelzen lassen. Nudeln darin schwenken, Hackfleischsauce drüber geben und schön vermengen. Warm auf Tellern anrichten, zusammen mit Knoblauch-Joghurt servieren. 

Tipp

Wer es gerne scharf mag, nimmt statt Paprikapulver lieber Pul Biber (Amazonpartnerlink). Den kriegt Ihr aber auch in jedem türkischen Supermarkt. 

Afiyet olsun!


Bleibt mir hungrig,
Eure Sibel




Montag, 29. Dezember 2014

Fränkische Küche: Saure Zipfel - Rezept aus dem Lesekochbuch Bayreuth




Ich hoffe Ihr habt alle Weihnachten gut überstanden und hattet einpaar schöne besinnliche Tage im Kreise Eurer Lieben. Ich persönlich schlemme noch über die Weihnachtstage hinaus fröhlich weiter. Mein Vorsatz kulinarisch kürzer zu treten ist erst ab Neujahr gültig und das dann auch wie ich mich kenne höchsten 3 Tage lang. 

Also tut mir leid, es gibt keinen Fitness-Salat oder so, aber dafür leckere lokale Küche. Nämlich die fränkische! Köstlich und obendrein super einfach zu machen - Saure Zipfel

Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich von sauren Zipfeln gehört als ich noch zarte 19 Jahre alt war. Ich bin ja in einem türkischen Haushalt aufgewachsen, da gab es keine Zipfel - weder sauer noch süß.^^ Meine damalige Arbeitskollegin erzählte eines Tages mal in der Mittagspause, dass sie bei ihrer Oma essen war und dass sie leckere saure Zipfel zubereitet hätte. Ich konnte zu dem Zeitpunkt nicht mal mit dem Namen was anfangen und fragte neugierig was das denn sei, es klang nicht mal appetitlich. Und ganz ehrlich, als sie mir erzählte, dass es sich um Bratwürste in Essig-Sud handle, wurde mir ganz flau im Magen. Ich kannte natürlich die leckeren Nürnberger Bratwürste - aber vom Grill! Essigsud? wahhhhhhhh....

Und dann viele Jahre später - genau genommen so 17 Jahre später - kam ausgerechnet ein Preuße um die Ecke und setzte mir Fränkin saure Zipfel vor die Nase. Nun ja, es ist lokale Kost und als stolze Fränkin kann man ja schlecht zugeben, dass man sich davor gruselt - jedenfalls nicht gegenüber einem Preußen, der sowieso immer nur Witze über Franken macht! Ich kleiner verkappter Lokalpatriot.^^ Ich biss also beherzt und todesmutig in die Bratwurst, die in dem Fall ja eigentlich eine Brühwurst war und dann, ja dann war es um mich geschehen. Ich liebe seitdem saure Zipfel und ärgere mich vielmehr, dass ich sie nicht schon viel früher probiert habe! 

Sie einmal auch selbst zu zubereiten kam mir bislang nicht in den Sinn bis ich eines Tages dieses tolle Lesekochbuch im Postkasten hatte. Da entdeckte ich das Rezept und es stand sofort fest, das werde ich als erstes versuchen. 






Das Buch Bayreuth ist im Sutton Verlag erschienen und handelt wie der Name schon vermuten lässt von der regionalen Küche. Die beiden Autoren stammen aus Bayreuth, daher sind in diesem liebevollen Buch Rezepte drin, die sie von ihren Müttern und Großmüttern kennen. Auch wenn das Buch der Bayreuther Hausmannskost gewidmet ist, sind natürlich fast alle Gerichte in ganz Franken bekannt, man kann also den Inhalt auch auf die fränkische Küche ausbreiten. 

Höchst herzerwärmend sind nicht nur die Rezepte sondern auch die vielen Geschichten, Sinnsprüche und Gedichte mit denen dieses Buch bespickt ist und das schöne daran - auch noch in Mundart. Ich habe jedenfalls an vielen Stellen geschmunzelt und auch mal herzlich gelacht. Wer den Dialekt nicht versteht braucht aber keine Angst zu haben. Die Geschichten sind alle auch in Hochdeutsch nochmals abgedruckt. 

Die Rezepte selbst sind in Kategorien Suppen, Warmes, Süßes, Gebäck, Brotzeit und Getränke aufgeteilt. Und dann gibt es noch ein Mundart-Wörterbuch sowie einen Einblick in das Bayreuther Leben :)

Die Rezepte sind durchgehend bebildert. Die Aufmachung des Buches kommt etwas rustikal daher, so altbacken, aber ich finde thematisch genau passend. Es vermittelt Heimat, Tradition und alles was Leib und Seele gut tut. Wenn man sich drauf einlässt, ist es fast so als säße man in Omas Stube. 

Fazit: alles in allem ist das ein wirklich schönes Buch und die Anschaffung wert, wenn man lokale Küche mag. Auch sicherlich toll als Geschenkidee. Ich liebe ja die deutsche Küche und noch mehr die fränkische und danke Gott jedesmal, dass mein Vater als Gastarbeiter nicht irgendwo in Deutschland sondern in Franken gelandet ist. Was wäre nur das Leben wert ohne Kloß mit Soß'?! ^^ Daher bin ich wirklich Feuer und Flamme für dieses Buch.

Ach, und damit Ihr Euch nicht nur an dem Bild satt sehen müsst, gibt es hier noch das Rezept für die sauren Zipfel.

Ihr braucht: 

1L Wasser
1/2 Tasse Essig (ich habe Weißweinessig genommen)
1/2 Tasse Weißwein
3 Zwiebeln
Salz
1 EL Zucker
2 Lorbeerblätter
4-8 Bratwürste 


Zubereitung:

Zunächst bringt Ihr in einem geeigneten Topf Wasser, Essig und Wein zum Kochen. In der Zwischenzeit schneidet Ihr die Zwiebeln in feine Ringe. Sobald das Wasser-Essig-Gemisch kocht gebt Ihr die  Zwiebeln, Salz, Zucker und Lorbeeren hinzu und lässt es noch ein wenig köcheln. Dann schaltet Ihr die Hitze runter, so dass der Sud nicht mehr kocht sondern nur noch simmert und gebt die Bratwürste hinein und lässt sie ca. 15 Minuten ziehen.

Danach in einem tiefen Teller die Bratwürste mit etwas Sud und Zwiebeln anrichten. Man isst gerne eine Semmel dazu, ich persönlich habe als Sättigungsbeilage noch Salzkartoffeln gemacht.

Ich wünsche Euch allen viel Spaß beim Nachmachen. 

Bleibt mir hungrig!
Eure Sibel


Das Buch Bayreuth wurde mir freundlicherweise vom Sutton Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt, allerdings beeinflusste dies meine oben beschriebene Meinung nicht.