Ich hoffe Ihr habt alle Weihnachten gut überstanden und hattet einpaar schöne besinnliche Tage im Kreise Eurer Lieben. Ich persönlich schlemme noch über die Weihnachtstage hinaus fröhlich weiter. Mein Vorsatz kulinarisch kürzer zu treten ist erst ab Neujahr gültig und das dann auch wie ich mich kenne höchsten 3 Tage lang.
Also tut mir leid, es gibt keinen Fitness-Salat oder so, aber dafür leckere lokale Küche. Nämlich die fränkische! Köstlich und obendrein super einfach zu machen - Saure Zipfel.
Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich von sauren Zipfeln gehört als ich noch zarte 19 Jahre alt war. Ich bin ja in einem türkischen Haushalt aufgewachsen, da gab es keine Zipfel - weder sauer noch süß.^^ Meine damalige Arbeitskollegin erzählte eines Tages mal in der Mittagspause, dass sie bei ihrer Oma essen war und dass sie leckere saure Zipfel zubereitet hätte. Ich konnte zu dem Zeitpunkt nicht mal mit dem Namen was anfangen und fragte neugierig was das denn sei, es klang nicht mal appetitlich. Und ganz ehrlich, als sie mir erzählte, dass es sich um Bratwürste in Essig-Sud handle, wurde mir ganz flau im Magen. Ich kannte natürlich die leckeren Nürnberger Bratwürste - aber vom Grill! Essigsud? wahhhhhhhh....
Und dann viele Jahre später - genau genommen so 17 Jahre später - kam ausgerechnet ein Preuße um die Ecke und setzte mir Fränkin saure Zipfel vor die Nase. Nun ja, es ist lokale Kost und als stolze Fränkin kann man ja schlecht zugeben, dass man sich davor gruselt - jedenfalls nicht gegenüber einem Preußen, der sowieso immer nur Witze über Franken macht! Ich kleiner verkappter Lokalpatriot.^^ Ich biss also beherzt und todesmutig in die Bratwurst, die in dem Fall ja eigentlich eine Brühwurst war und dann, ja dann war es um mich geschehen. Ich liebe seitdem saure Zipfel und ärgere mich vielmehr, dass ich sie nicht schon viel früher probiert habe!
Sie einmal auch selbst zu zubereiten kam mir bislang nicht in den Sinn bis ich eines Tages dieses tolle Lesekochbuch im Postkasten hatte. Da entdeckte ich das Rezept und es stand sofort fest, das werde ich als erstes versuchen.
Das Buch Bayreuth ist im Sutton Verlag erschienen und handelt wie der Name schon vermuten lässt von der regionalen Küche. Die beiden Autoren stammen aus Bayreuth, daher sind in diesem liebevollen Buch Rezepte drin, die sie von ihren Müttern und Großmüttern kennen. Auch wenn das Buch der Bayreuther Hausmannskost gewidmet ist, sind natürlich fast alle Gerichte in ganz Franken bekannt, man kann also den Inhalt auch auf die fränkische Küche ausbreiten.
Höchst herzerwärmend sind nicht nur die Rezepte sondern auch die vielen Geschichten, Sinnsprüche und Gedichte mit denen dieses Buch bespickt ist und das schöne daran - auch noch in Mundart. Ich habe jedenfalls an vielen Stellen geschmunzelt und auch mal herzlich gelacht. Wer den Dialekt nicht versteht braucht aber keine Angst zu haben. Die Geschichten sind alle auch in Hochdeutsch nochmals abgedruckt.
Die Rezepte selbst sind in Kategorien Suppen, Warmes, Süßes, Gebäck, Brotzeit und Getränke aufgeteilt. Und dann gibt es noch ein Mundart-Wörterbuch sowie einen Einblick in das Bayreuther Leben :)
Die Rezepte sind durchgehend bebildert. Die Aufmachung des Buches kommt etwas rustikal daher, so altbacken, aber ich finde thematisch genau passend. Es vermittelt Heimat, Tradition und alles was Leib und Seele gut tut. Wenn man sich drauf einlässt, ist es fast so als säße man in Omas Stube.
Die Rezepte sind durchgehend bebildert. Die Aufmachung des Buches kommt etwas rustikal daher, so altbacken, aber ich finde thematisch genau passend. Es vermittelt Heimat, Tradition und alles was Leib und Seele gut tut. Wenn man sich drauf einlässt, ist es fast so als säße man in Omas Stube.
Fazit: alles in allem ist das ein wirklich schönes Buch und die Anschaffung wert, wenn man lokale Küche mag. Auch sicherlich toll als Geschenkidee. Ich liebe ja die deutsche Küche und noch mehr die fränkische und danke Gott jedesmal, dass mein Vater als Gastarbeiter nicht irgendwo in Deutschland sondern in Franken gelandet ist. Was wäre nur das Leben wert ohne Kloß mit Soß'?! ^^ Daher bin ich wirklich Feuer und Flamme für dieses Buch.
Ach, und damit Ihr Euch nicht nur an dem Bild satt sehen müsst, gibt es hier noch das Rezept für die sauren Zipfel.
Ach, und damit Ihr Euch nicht nur an dem Bild satt sehen müsst, gibt es hier noch das Rezept für die sauren Zipfel.
Ihr braucht:
1L Wasser
1/2 Tasse Essig (ich habe Weißweinessig genommen)
1/2 Tasse Weißwein
3 Zwiebeln
Salz
1 EL Zucker
2 Lorbeerblätter
4-8 Bratwürste
1/2 Tasse Essig (ich habe Weißweinessig genommen)
1/2 Tasse Weißwein
3 Zwiebeln
Salz
1 EL Zucker
2 Lorbeerblätter
4-8 Bratwürste
Zubereitung:
Zunächst bringt Ihr in einem geeigneten Topf Wasser, Essig und Wein zum Kochen. In der Zwischenzeit schneidet Ihr die Zwiebeln in feine Ringe. Sobald das Wasser-Essig-Gemisch kocht gebt Ihr die Zwiebeln, Salz, Zucker und Lorbeeren hinzu und lässt es noch ein wenig köcheln. Dann schaltet Ihr die Hitze runter, so dass der Sud nicht mehr kocht sondern nur noch simmert und gebt die Bratwürste hinein und lässt sie ca. 15 Minuten ziehen.
Danach in einem tiefen Teller die Bratwürste mit etwas Sud und Zwiebeln anrichten. Man isst gerne eine Semmel dazu, ich persönlich habe als Sättigungsbeilage noch Salzkartoffeln gemacht.
Ich wünsche Euch allen viel Spaß beim Nachmachen.
Danach in einem tiefen Teller die Bratwürste mit etwas Sud und Zwiebeln anrichten. Man isst gerne eine Semmel dazu, ich persönlich habe als Sättigungsbeilage noch Salzkartoffeln gemacht.
Ich wünsche Euch allen viel Spaß beim Nachmachen.
Bleibt mir hungrig!
Eure Sibel
Eure Sibel
Das Buch Bayreuth wurde mir freundlicherweise vom Sutton Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt, allerdings beeinflusste dies meine oben beschriebene Meinung nicht.