Kapusta ist das russische Wort für Kohl. In der Türkei hingegen nennen wir ein äußerst schmackhaftes Kohlgericht so ähnlich - nämlich Kapuska. Das wird daran liegen, dass zu Zeiten des Osmanischen Reiches nicht nur die Osmanen die Küchen jeweiliger Länder prägten, sondern offensichtlich auch andersherum. Ich kenne jedenfalls das Gericht schon aus meiner Kindheit und liebe es wohl auch schon genauso lange innigst. Es gehört nicht zu den Gerichten der besonderen Küche, kommt mit den einfachsten Zutaten aus und obendrein gehört es sicherlich auch nicht zu den fotogensten Gerichten dieser Welt, aber verstecken braucht es sich deshalb noch lange nicht. Soulfood vom Feinsten, wärmt Dank leichter Schärfe in den kalten Wintermonaten von innen heraus. Was will man mehr?
Variationen von Kapuska gibt es sicherlich viele. Ich stelle Euch das Rezept von meiner Mama vor. Und dazu benötigt Ihr folgende Lebensmittel und Gewürze:
Zunächst schneidet Ihr den Kohl klein, gebt ihn in eine große Schüssel, streut ca. 1TL Salz drüber und knetet das Salz etwas in den Kohl ein und stellt ihn beiseite. Bevor Ihr fragt warum - ich habe nicht die leiseste Ahnung, ich habe das einfach ohne es zu hinterfragen von meiner Mama und meiner Oma so übernommen. Ich weiß - ich hasse auch alle Antworten, die einfach nur "darum!" lauten. Hier und jetzt müsst Ihr aber leider damit leben, aber ich kann ja mal bei Gelegenheit nachfragen und den Grund hier ergänzen.^^
Dann schneidet Ihr die Zwiebel fein und dünstet sie in etwas Öl an, gebt das Hackfleisch, Paprikamark und Tomatenmark ebenfalls mit hinzu und bratet es gut an. In der Zwischenzeit kocht Ihr Wasser im Wasserkocher. Nun fügt Ihr den Kohl hinzu und dünstet das Ganze noch ein Paar Minuten unter ständigem Rühren weiter. Passt aber bitte auf, dass der Kohl nicht anbrennt. Nun fügt Ihr nach und nach heißes Wasser hinzu bis der Kohl mit Wasser bedeckt ist, fügt den Pul Biber hinzu und lässt ihn kurz aufkochen. Danach schaltet Ihr den Herd etwas runter, legt einen geeigneten Deckel leicht geöffnet auf den Topf und lässt das Ganze weitergaren bis der Kohl gar ist. Kurz vor dem gar werden schmeckt Ihr das Ganze nochmal mit Salz und Pfeffer ab und schon seid Ihr fertig.
Es ist im Original nicht üblich, aber ich gebe beim Anrichten noch gern einen Klecks Creme Fraiche auf den Teller, weil mir das in der Kombi sehr gut dazu schmeckt und genieße noch eine Scheibe Baguette dazu.
Lasst es Euch schmecken und bleibt mir wie immer hungrig :)
Eure Sibel