Das ich leicht einen an der Klatsche habe dürfte jedem, der hier regelmäßig mit liest ja hinlänglich bekannt sein. Heute allerdings habe ich mich selbst übertroffen. Nürnberg schwitzt und röchelt bei gefühlten 40°C am bislang heißesten Tag des Jahres vor sich hin und was macht Frau Insane? Genau, schiebt bei der Hitze noch Rouladen in den Ofen, um die Küche zwei Stunden lang zusätzlich dauer zu beheizen. Wir haben verdammt lange Winter- und Kältemonate, sich da etwas in den Backofen schieben kann ja jeder.^^
Alles halb so wild. Sonnenliege neben dem Backofen, heimische Zimmerpalme dazugestellt, Füße in einem Eimer eiskaltem Wasser und ein kühles Getränk in der Hand und schon hat man ein Erlebniskochen wie im Urlaub! Nur der Mr. Insane hat sich einwenig angestellt, er wollte sich partout keine Tube Selbstbräuner auftragen, um sich dann ab und an mit gekonntem südländischem Akzent nach meinen Wünschen zu erkundigen womit das Urlaubsfeeling perfekt gewesen wäre. So ein Spielverderber!
Diese köstlichen Rouladen habe ich nach einem Rezept von Johann Lafer zubereitet, welches ich nur leicht abgeändert habe.
Das angenehme an diesen Rouladen ist, man braucht sich keine Gedanken zu machen, ob sie wirklich dicht sind und muss sich auch nicht zwei Stunden mit dem Küchengarn verrenken bis man sie festgebunden hat. Sie werden nämlich nur gerollt und die Enden bleiben offen, weil gar nichts drin ist was wieder herauslaufen kann. Praktisch, nech? Genau das Richtige für talentbefreite und geschicklichkeitsferne Leute wie mich.^^
Ihr braucht folgende Zutaten:
4 Rouladen
3 EL Tomatenmark
1 EL scharfen Senf
1 EL frische Thymian Blättchen
8 Scheiben Bresaola
4 Frühlingszwiebeln
2 rote Zwiebeln
2 EL Butterschmalz
Salz & Pfeffer
Für die Sauce:
150ml trockenen Rotwein
120ml Johannisbeersaft
200ml Rinderfond
Außerdem:
200gr braune Champignons
1 EL Butterschmalz
Zunächst die Rinderouladen waschen, trockentupfen und mit Salz und Pfeffer würzen.
Tomatenmark, Senf sowie den Thymian miteinander vermengen. Jede Roulade dünn damit bestreichen. Nun mit Bresaola Scheiben belegen (je zwei pro Roulade). Frühlingszwiebeln waschen und putzen. Je eine Frühlingszwiebel in eine Roulade einwickeln, die Enden dürfen ruhig rechts und links rausschauen. Mit einem Holzstäbchen befestigen.
In einem Bräter Butterschmalz heiß werden lassen und Rouladen von allen Seiten darin scharf anbraten, so dass sie schön braun werden. Währenddessen rote Zwiebeln klein schneiden und mit in den Bräter geben, kurz mitdünsten.
Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Das Ganze mit dem Rotwein ablöschen, Johannisbeersaft sowie Rinderfond ebenfalls hinzufügen. Den Bräter abdecken und in den vorgeheizten Ofen für ca. 1 Std. zum schmoren geben.
Nach der Garzeit die Rouladen herausnehmen und warmhalten. Die Sauce reduzieren lassen. Währenddessen Champignons putzen und halbieren und in einer separaten Pfanne in Butterschmalz andünsten. Sobald die Sauce die gewünschte Sämigkeit hat, sie durch ein feinmaschiges Sieb passieren, nochmal abschmecken und Champignons hinzufügen. Auf einem Teller anrichten, Sauce drüber geben und ggf. mit frischem Thymian dekorieren. Uns hat Kartoffelstampf dazu geschmeckt. Muss ja nicht immer Kloß sein.^^
So meine Lieben und da ich ja immer den Sonntagsbraten zelebriere ist dies mein Dritter Beitrag zu Stephs Dauerevent "Rettet den Sonntagsbraten" - heute würde das Motto allerdings rettet die Köchin besser passen, nach der Nummer habe ich 3 mal kalt geduscht und eine halbe Stunde im Sauerstoffzelt verbracht. Ich wollte es ja nicht anders! :)
Hier könnt Ihr nochmal nachlesen was es mit dem Event auf sich hat. Da ich jetzt schon zum Dritten mal mitmache und es bei den ersten beiden Beiträgen bereits ausführlich erklärt habe, will ich mit Wiederholungen Euch nicht überstrapazieren.
Bleibt mir hungrig!
Eure
Sibel