Bevor sich hier Entsetzen breit macht, ich weiß mehr 80er geht nicht, aber ich stehe nun mal auf Hackbraten, so ganz ohne chichi und überhaupt. Fleisch wird sowieso im Hause Insane sehr selten gegessen, nur noch an Wochenenden, aber dann muss es eben auch deftig werden.
Die liebe Steph vom Kleinen Kuriositätenladen hat ein Dauerevent ausgerufen unter dem Motto "Rettet den Sonntagsbraten" und diesen Beitrag möchte ich gerne diesem tollen Event widmen. Dieses Event sollte nicht missverstanden werden, denn es ruft nicht zu mehr Fleischkonsum auf, sondern dazu, dass Fleisch viel bewusster konsumiert werden sollte und man sich Gedanken macht um die Herkunft etc.
Da ich selbst sehr viel wert darauf lege, kein Chlor-Hühnchen und kein Antibiotika-Kalb auf dem Teller zu haben, beziehe ich mein Fleisch schon lange nicht mehr aus dem Supermarkt oder aus der Tiefkühltruhe. Am Anfang war es schwierig, gebe ich gerne zu, denn der Mensch ist nun mal ein Gewohnheitstier und oft allzu bequem. Den ersten Wechsel gab es von beliebig abverpackter Ware zu Bio-Ware - rein aus Ekel vor Massentierhaltung und Dingen, die man nicht so genau wissen will eigentlich, aber es war immer noch abverpackt und aus dem Supermarkt. Dann kam der Sprung zum Bio-Markt mit eigener Metzgerei. Da gab es immerhin Demeter-Qualität, doch aktuell beziehe ich von einem regionalen Metzger, der eine Öko-Haltung hat und all den Standards einer artgerechten Haltung entspricht. Das tut das Demeter-Fleisch vom Biomarkt zwar auch, aber da muss man meist das nehmen was da ist und oft ist eben nicht mehr das da, was man will und wie frisch das Ganze tatsächlich ist, hängt auch sehr von der Marktführung selbst ab. Bei meinem jetzigen Metzger mit eigener Haltung kann ich selbst bestimmen was ich möchte, im Ganzen oder schon bearbeitet vorbestellen, ja sogar mir alles so zuschneiden lassen wie ich es haben möchte. Und wenn man es nicht selbst abholen kann, dann liefern sie auch direkt mir an die Tür. Falls Ihr aus meiner Gegend kommt, kann ich Euch diesen Natur-Metzger sehr empfehlen.
Nun aber zu meinem tollen 80er Rezept.^^
Ihr braucht folgende Zutaten:
1kg Hackfleisch
3 Zwiebeln, mittelgroß
1 altes Brötchen, aufgeweicht oder Semmelbrösel
1 TL Kreuzkümmel
etwas Zimt
Salz & Pfeffer
Für die Füllung:
2 Eier, hartgekocht
2 Karotten
100 gr. Erbsen
50 gr. Kasar, gerieben (türkischer Käse, erhältlich beim türkischen Lebensmittelhändler)
Salz & Pfeffer
Für die Sauce:
1 EL Olivenöl
2 EL Tomatenmark
1 TL Thymian, getrocknet
400 ml Wasser, heiß gekocht
Zubereitung:
Zuerst die Karotten gar und die Eier hart kochen. Die Zwiebeln schälen und in einem Mixer fein hacken. Zusammen mit dem Hackfleisch und den übrigen Zutaten für den Hackbraten zu einem Teig kneten. Für die Füllung die hart gekochten Eier klein würfeln, ebenso die Karotten. In einer separten Schüssel zusammen mit den Erbsen und dem Kasar vermischen und mit Salz und Pfeffer würzen.
Auf einer sauberen Fläche, am besten auf Backpapier mit befeuchteten Händen die Hackfleischmischung zu einer flachen Flade ausbreiten. Die Füllung in die Mitte geben und mit Hilfe des Backpapiers zu einer Rolle klappen. Die Enden schließen. Den Hackbraten nun vorsichtig in eine eingeölte Auflaufform geben und mit einem nassen Messer in Spalten schneiden.
Den Backofen auf 190°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Für die Sauce Tomatenmark im Öl andünsten und dann mit kochendem Wasser ablöschen. Thymian hinzufügen und eine Minute lang köcheln lassen. Den Hackbraten mit der Sauce begießen und für ca. 30 Minuten in den Ofen geben. Zwischendurch immer mal wieder mit der Sauce begießen.
Kurz abkühlen lassen und zusammen mit Reis auf Tellern anrichten und nach Bedarf mit Sauce servieren.
Lasst es Euch schmecken.
Bleibt mir hungrig!
Eure Sibel