Ihr wisst mittlerweile alle, dass ich in letzter Zeit soviel um die Ohren hatte, dass ich mich kaum um meinen eigenen Blog kümmern konnte. Eins lasse ich mir aber auf gar keinen Fall nehmen, nämlich den heutigen Beitrag für den kulinarischen Adventskalender bei zorra zu leisten und das nicht nur, weil ich der lieben zorra es versprochen habe dabei zu bleiben, sondern weil ich auch wirklich es nicht missen wollte bei diesem tollen Adventskalender, der mittlerweile Tradition hat, dabei zu sein. Ich hätte zur Not auch den Schlaf weggelassen und die Nacht durchgearbeitet, um dieses Posting zusammen zu kriegen. Ihr seht, ich freue mich wie Bolle, dabei sein zu dürfen.
Zugeteilt bekommen habe ich das Türchen Nr. #23. Der letzte Tag vor Heilig Abend also. Da fühlt man sich ein bisschen wie die Vorgruppe vor dem Live Act auf ausverkauften Konzerten.^^
Da ich ja selbst aus einer türkischen Familie komme und Weihnachten in unserem Kulturkreis eher keine Tradition hat, werde ich oft gefragt, ob wir denn Weihnachten überhaupt als Kinder gefeiert hatten und wenn ja wie. Oh ja, haben wir. Und ich erinnere mich sehr gerne an diese Zeit zurück. Man muss dazu sagen, dass meine Eltern natürlich keine Ahnung hatten, wie das funktioniert, sie wollten aber auch nicht, dass wir uns in der Schule benachteiligt fühlen, da uns alle Mitschüler von ihren geschmückten Weihnachtsbäumen erzählten und dem leckeren Essen und den Geschenken.
Eines schönen Nachmittags am Tag des heiligen Abends kamen mein Bruder und ich vom Iglu bauen und Schneemänner rollen nach Hause. Ja, damals schneite es noch ganz zuverlässig jeden Winter und zwar so sehr, dass jedes einzelne Kind in der Straße seinen eigenen Iglu und Schneemann bauen konnte. Als wir in die gute Stube hineinhuschen wollten, um uns aufzuwärmen, bekamen wir von Mama eine heiße Schokolade in die Hand gedrückt und wurden geschickt vom Wohnzimmer wegmanövriert. Uns war sofort klar, wir dürfen da nicht rein, denn da wartet eine Überraschung auf uns. Im Nebenzimmer unterhielt ich mich mit meinem Bruder darüber was wohl im Wohnzimmer gerade stattfand. Ob wir wohl tatsächlich zum ersten Mal einen Weihnachtsbaum bekommen würden? Und wenn ja welche Farbe die Kugeln wohl haben würden? Ob er wohl ganz in weiß oder doch eher golden geschmückt sein würde? Oder doch vielleicht in rot? Hach, rot wäre schön, ich mag rot, dachte ich mir noch, als mein Bruder den Wunsch äußerte blaue Kugeln haben zu wollen. Wir ahnten noch nicht was auf uns zu kommen würde.^^
Die gute Stube roch schon sehr verführerisch. Es gab also auch was zu essen. Endlich befreite uns meine Mama mit einem breiten Grinsen im Gesicht und gewährte uns einen Blick ins Wohnzimmer. Mein Bruder und ich standen eine gefühlte halbe Stunde mit offenem Mund an der Türschwelle. Nun ja, da war er der Weihnachtsbaum. In rot. Aber auch in blau. Außerdem in lila, und weiß, gold, silber. Mit Lichterketten und Lametta, ebenfalls genauso bunt. Meine Mama hatte das Licht des Wohnzimmers ausgeknipst, damit das noch schöner zur Geltung kam, was wir da sahen. Es war ein bling-bling Tannenbaum und ich bin mir sicher, hätte er noch sprechen können, hätte er uns ein "Ey, was guckst Du? Problem oder was?" entgegnet. Fehlte nur noch die Goldkette. Das Ganze sah aus wie eine Leuchtreklame in diesen Billig-Shop Schaufenstern, wo man Mobilgeräte wieder findet, die aus Versehen vom Lastwagen gefallen sind. So sieht also türkische Weihnacht aus. Sie wussten es halt nicht besser.^^
Die gute Stube roch schon sehr verführerisch. Es gab also auch was zu essen. Endlich befreite uns meine Mama mit einem breiten Grinsen im Gesicht und gewährte uns einen Blick ins Wohnzimmer. Mein Bruder und ich standen eine gefühlte halbe Stunde mit offenem Mund an der Türschwelle. Nun ja, da war er der Weihnachtsbaum. In rot. Aber auch in blau. Außerdem in lila, und weiß, gold, silber. Mit Lichterketten und Lametta, ebenfalls genauso bunt. Meine Mama hatte das Licht des Wohnzimmers ausgeknipst, damit das noch schöner zur Geltung kam, was wir da sahen. Es war ein bling-bling Tannenbaum und ich bin mir sicher, hätte er noch sprechen können, hätte er uns ein "Ey, was guckst Du? Problem oder was?" entgegnet. Fehlte nur noch die Goldkette. Das Ganze sah aus wie eine Leuchtreklame in diesen Billig-Shop Schaufenstern, wo man Mobilgeräte wieder findet, die aus Versehen vom Lastwagen gefallen sind. So sieht also türkische Weihnacht aus. Sie wussten es halt nicht besser.^^
Damals gab es im übrigen gefüllten Truthahn aus dem Backofen gemischt mit allerlei türkischen Leckereien. Meine Mama schaffte es also auch noch Thanksgiving mit einzubauen. Ich glaube das ist die schönste Erinnerung, die ich an Weihnachten mit meiner türkischen Familie habe und nie vergessen werde.
Heute allerdings habe ich Euch einen köstlichen Glühweinbraten mitgebracht. Dieses Rezept müsst Ihr unbedingt ausprobieren. Da mir neulich mein selbstgemachter Glühwein mit Johannisbeersaft auch so gut geschmeckt hatte, habe ich beschlossen, den Glühweinbraten ebenfalls mit Johannisbeere zu verfeinern. Das Ergebnis ist wirklich göttlich geworden. Ich kann Euch das Nachmachen nur wärmstens empfehlen.
Zutaten
1 kg Rinderbraten
1 Bund Suppengrün
1 große Zwiebel
2 EL Tomatenmark
1 EL Johannisbeer-Marmelade
500 ml Fleischbrühe
500 ml Glühwein
200 ml Johannisbeer-Saft
2 Lorbeerblätter
3-4 Pimentkörner, ganz
4-5 Wacholderbeeren, ganz
3 Nelken, ganz
Salz & Pfeffer
Butterschmalz zum Anbraten
1 Bund Suppengrün
1 große Zwiebel
2 EL Tomatenmark
1 EL Johannisbeer-Marmelade
500 ml Fleischbrühe
500 ml Glühwein
200 ml Johannisbeer-Saft
2 Lorbeerblätter
3-4 Pimentkörner, ganz
4-5 Wacholderbeeren, ganz
3 Nelken, ganz
Salz & Pfeffer
Butterschmalz zum Anbraten
Suppengrün putzen und klein schneiden (bei mir Bestand das Suppengrün aus 3 kleinen Karotten, 1/2 Stange Lauch und 1/4 Knollensellerie). Zwiebel schälen und vierteln. Fleisch mit Salz und Pfeffer würzen. Butterschmalz in einem Bräter heiß werden lassen und Fleisch von allen Seiten scharf anbraten, rausnehmen und beiseite stellen. Suppengrün und Zwiebel in den Bräter geben und das Gemüse gut anbraten, so dass es schöne Röstaromen ergibt später, das ist wichtig für die Sauce. Tomatenmark und Johannisbeer-Marmelade hinzugeben und ebenfalls mit anrösten. Das Ganz mit Fleischbrühe ablöschen. Fleisch wieder zurück in den Bräter geben. Mit Glühwein und Johannisbeersaft angießen, die Gewürze hinzugeben und zunächst aufkochen, dann Herd runterschalten und bei geringer Wärmezufuhr 2-3 Std. mit geschlossenem Deckel schmoren lassen. Nach der Garzeit das Fleisch warmstellen und die Sauce durch einen feinmaschigen Sieb geben und evtl. nochmal abschmecken. Nach fast 3 stündiger Schmorzeit war aber die Sauce so aromatisch, dass ich überhaupt nichts mehr abschmecken musste. Braten in Scheiben schneiden, auf Tellern anrichten und mit Sauce reichen. Uns schmecken ganz klassisch Kartoffelklöße dazu.
Das Fleisch war so buttrig zart danach, dass es mir beim Schneiden von der Gabel fiel, man hätte also auch durchaus ein weihnachtliches pulled Beef daraus machen können.^^
Ich hoffe mein Beitrag hat Euch gefallen.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei zorra für das Ausreichten des kulinarischen Adventskalenders und freue mich sehr dabei sein zu dürfen.
Schaut morgen doch auch mal vorbei, da gibt es dann das letzte Türchen und auch weiterhin Preise zu gewinnen!
Bleibt mir hungrig!
Eure Sibel
Schaut morgen doch auch mal vorbei, da gibt es dann das letzte Türchen und auch weiterhin Preise zu gewinnen!
Bleibt mir hungrig!
Eure Sibel