Wenn Ihr schon mal in einem richtigen türkischen Restaurant zu Besuch wart, dann kennt Ihr sicher die leckeren Vorspeisen, die wie Tapas dargereicht werden und auf der Karte unter der Rubrik Mezze zu finden sind. Mein heutiges Rezept zu Haydari gehört eindeutig zu den Klassikern der türkischen Küche und ist auch genau unter dieser Rubrik stets an erster Stelle zu finden.
Da diese Portiönchen beim Türken ja immer nach zwei Happen schon alle sind als hätte man sie eingeatmet und mein Mann auch sehr gerne Mezze isst, habe ich über die Jahre mir natürlich eine Taktik zugelegt. Und die geht so: ich stelle meiner besseren Hälfte in dem Moment, in dem die Vorspeisen serviert werden, genau die Fragen über sein aktuelles Aufreger-Thema Nummer Eins, für die er am längsten ausholen muss, um sie zu beantworten. Ich sitze dann eifrig nickend vor ihm und stopf mir den Hals mit Fladenbrot und Haydari als Erste voll. Hach, ich kann so ein guter Zuhörer sein! Es muss nur das Richtige vor mir stehen. Gut, das ist jetzt zwischenmenschlich gesehen so für das Karma voll nicht okay aber hey jeder hat ein Laster und bei diesen für mein Gefühl homöopathischen Dosen, die einem vorgesetzt werden ist doch lieber einer satt und glücklich als beide unglücklich. ^^
Ist ja auch alles halb so wild, ich hab zum Glück ja das Rezept und Mr. Insane kommt oft genug in den Genuss von Haydari.
Aber was ist überhaupt Haydari?
Haydari ist ein köstlicher Joghurt-Käse Aufstrich mit feiner Knoblauchnote und auch als Dip sehr lecker. Obendrein ist er im Handumdrehen gemacht, also genau das Richtige für heiße Sommertage, die uns hoffentlich noch bevorstehen. Sie gehört zu den Lieblingsmezze der Türken und jede türkische Mama hat ihre eigene feine, geheime Zutat. Manche geben da Unmengen an Dill mit rein, welchen ich komplett weg lasse. Meine Familie steht auf die in Butter geschwenkte Minze, die untergerührt wird. Das gibt dem Ganzen eine tolle Note, welche den Geschmack schön abrundet. Finden wir zumindest :)
Zutaten
6 EL Süzme Yoğurt (z.B. von Gazi)
125 gr. Schafskäse
1 Knoblauchzehe
1 TL Minze, getrocknet
1 EL Butter
1/2 TL Salz
Zubereitung
Käse zerbröseln und mit einer Gabel schön zerdrücken. Butter in einem kleinen Saucentopf zerlassen, getrocknete Minze hinzugeben, ein zwei Mal schwenken und zum Abkühlen beiseite stellen. Joghurt zu dem zerdrückten Käse geben, Knoblauch in die Schüssel pressen, Salz sowie die Minzbutter unterrühren.
Das Ganze schmeckt sensationell zu frischen Weißbrot oder eben landestypisch zum Fladenbrot. Ein Rezept hierzu findet Ihr hier.
Bitte probiert den Schafskäse unbedingt vorher, um festzustellen wie salzig er ist. Danach könnt Ihr Eure Salzmenge abstimmen. Nicht, dass er Euch noch zu salzig wird.
Glossar
Süzme, kommt von süzmek was abtropfen lassen bedeutet. Süzme yoğurt ist also Joghurt, der durch ein Sieb (süzgeç) oder ein Baumwolltuch abgetropft wird.
Ich hoffe Euch gefällt das Rezept. Ideal auch zum Grillen geeignet und ein nettes Mitbringsel für jede Garten-Party.
Bleibt mir hungrig!
Eure Sibel
Eure Sibel